Landwirt
Thomas und Stefan Gergely bei der Obsternte im Jahr 1958
Inhalt:
- In der Natur aufzuwachsen, kann durch die Schule nicht ersetzt werden.
- Man kann so manches Streben, nur aus dem Werdegang verstehen.
- 1917: Erwerb durch den Großvater Rüdiger Josef Walter
- 1945: Nach Kriegsende
- 2010: Was tun mit einer kleinen Landwirtschaft?
- Die Zukunft mag man zwar erahnen, doch besser ist es, gut zu planen.
- 2012: Erste Grundsätze und Recherchen
- 2013: Obstbäume pflanzen
- 2014: Wer plant, am Land was zu bewegen, der hat die Nachbarn stets dagegen.
- 2015: Der Plan für ein (zu) großes Projekt
- 2016: Glashaus im Obstgarten
- 2017: Aus einem Pferdestall wird die Edelmacherei
- 2018: Dem Restaurant, das zu riskant, folgt Gästeurlaub auf dem Land
- Veranda, Gartenlofts und Villa Tranquillini
- 2018: Das Jahr der Events
- Für die Vielfalt von den Arten, sorgt jetzt ein Erhaltergarten
- 2019: Kristalle im Obstgarten
- 2020: Selbst in der ärgsten Pandemie, stirbt die Hoffnung niemals nie
- 2020: Naturbadeteich und PV-Anlagen
- 2022: Aus dem alten Hasenstall wird die neue Flora
In der Natur aufwachsen
kann durch die Schule nicht ersetzt werden.
Guntrams ist ein kleines Dorf im Süden von Wiener Neustadt. Dort besaß meine Mutter Elisabeth Gergely eine kleine Landwirtschaft und ein Wohngebäude mit der Nummer 11. An den Wochenenden fuhren die Eltern, der Bruder Thomas und ich regelmäßig mit dem Auto dorthin; in den Schulferien lebten wir die meiste Zeit „draußen am Land“.
Bevor die Südautobahn zwischen Wien und Seebenstein im Jahr 1975 fertig gebaut war, dauerte die Fahrt deutlich länger als heute: Die Straße zwischen Wien und Wiener Neustadt führte durch zahlreiche Ortschaften, Staus vor Ampeln waren die Regel, insbesondere bei der Rückfahrt am Sonntagabend.
Guntrams bestand in meiner Kindheit aus einem Dutzend Bauernhöfen, einem großen Gasthof und einer hölzernen Kapelle:
Die alte Dorfkapelle war ein kleiner Holzbau.
Die alte Bundesstraße führte damals an der oben abgebildeten Kapelle und dem fast 200 Meter langen Zaun vorbei, der die kleine Landwirtschaft umfasste. Unser Hund, ein schottischer Schäferhund mit dem Namen Golfo, lief fast jedem vorbeifahrenden Auto nach und bellte laut, seine Ausdauer war beachtlich.

Wer heute zwischen Seebenstein und Schwarzau über die Bundesstraße B54 fährt, der muss abbiegen, wenn er nach Guntrams gelangen will.
Das Grundstück der Mutter bestand aus ein paar Feldern, Streuobstwiesen, einem kleinen Stück Wald sowie uralten Bäumen, darunter mächtigen Eichen und einer alten Linde. Die Eltern bewirtschafteten das Landgut nicht selbst, sondern verpachteten die Nutzflächen an einen der Bauern im Ort.
Ein Ehepaar namens Schermann lebte ständig im Haus, meine Großmutter Emma hatte sie während der Wirren des Zweiten Weltkriegs aufgenommen. Frau Schermann pflegte das Haus, den Hühnerstall und den Gemüsegarten, ihr Mann arbeitete in einer Fabrik. Die im Jahr 1943 geborene Tochter Ingrid lebt noch heute hier.
Schon als Schulkind interessierten mich die vielen Blumen, die rundum gediehen. Besondere Faszination übten Kuhschellen aus, die an einem steinigen Hügel nahe vom Fußweg in den Nachbarort Pitten in großer Zahl gediehen. Im Vorfrühling ging ich in der Regel sofort zum Kuhschellenplatz. Ab 1962 führte ich Buch darüber:
Die Eltern erlaubten mir, im Gemüsegarten des Grundstücks ein eigenes Beet anzulegen. Dort wollte ich die Kuhschellen unbedingt vermehren, aber der Versuch, sie zu verpflanzen, schlug fehl.
Erfolgreicher war ich mit Sonnenblumen, die jedes Jahr viel schneller wuchsen als ich, wie nachfolgendes Bild von meinem Gemüsebeet dokumentiert:
Erhalten geblieben ist von dem Beet eine Fichte, die ich in einem nahegelegenen Wald ausgegraben und mit dem Leiterwagen her gekarrt hatte. In welchem Jahr das war, weiß ich nicht mehr. Heute ist ein mächtiger Baum daraus geworden, der inzwischen einen Teil des Gemüsegartens beschattet.
Ein guter Gärtner wäre wohl nicht aus mir geworden. Unkraut zu jäten war nicht meins. Auch fehlt(e) mir die Geduld. Aber das Erleben der Natur prägte mich nachhaltiger als der Unterricht in der Schule. Dazu trug auch die Aufzucht von Jungvögeln bei. Ein Jäger hatte sie vorbeigebracht, weil sie aus dem Nest gefallen waren:
Ein „echter“ Landwirt war ich nie. Rein formal verfüge ich zwar über eine landwirtschaftliche Betriebsnummer, aber die Nutzflächen von Guntrams 11 sind an eine Firma verpachtet.
Die Bezeichnung „Landwirt“ als Überschrift zu diesem Kapitel ist daher mit einem Augenzwinkern zu verstehen.
Als Kind schaute ich den Guntramser Bauern beim Arbeiten nur zu. Die unberührte Natur interessierte mich mehr als lärmende Traktoren.
Man kann so manches Streben,
nur aus dem Werdegang verstehen.
Das zweite Grundbuch der Herrschaft Schwarzenau gibt im Jahre 1813 einen Hausbesitzer für Guntrams 11 an. Dieses Alter stimmt mit dem fachlichen Befund über das Bauwerk überein, wonach der älteste Teil um das Jahr 1800 errichtet wurde.
Das folgende Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem „Franziszäischen Kataster“; darin wurden vor mehr als zweihundert Jahren alle Gemeinden in der Habsburger Monarchie genau vermessen – links unten ist neben der Bezeichnung „11“ ein rechteckiges Bauwerk in rot eingezeichnet, die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind als „Untere Weingart Äcker“ bezeichnet. Ob es Weingärten tatsächlich gegeben hat, ist nicht überliefert.
In der Vergrößerung sieht der Grundriss des Hauses Nummer 11 auf dem Katasterplan so aus:

Das Luftbild aus dem Jahr 2007 zeigt den ältesten Bauteil aus 1800, zu erkennen an hoch aufragenden Kaminen, rechts davon ist ein Schuppen zu sehen, der Hasenstall genannt wurde (heute steht hier das Gästehaus Flora) und unten rechts befand sich ein alter Pferdestall. Es sind mir keine Unterlagen zur Frage bekannt, warum die Gebäude so und nicht anders errichtet wurden. Aus heutiger Sicht lässt die Anordnung keinen wirtschaftlich nachvollziehbaren Sinn erkennen.
Die genannte Urkunde im Grundbuch von 1813 lautete: „ist ein Viertellehen in Gundrams Sub Nro 11, Ortsgemeinde Pitten, Bezirksgericht 9Kirchen“ von Seiner (Mathias Eigl) Behausung
Gundrams | ||
6Xr | ||
Mehr von einer Wiesen, so an der Glockengießerin stoßt | 1fl | 7Xr |
Mehr von 2 Tag: Acker an Hairsperg | ||
45Xr |
Die jährlichen Abgaben betrugen somit 1 Gulden und 58 Kreuzer. Die Häuser von Guntrams waren vermutlich bescheiden ausgestattet, denn sowohl die historisch dokumentierten Werte bei einzelnen Verkäufen als auch die Abgaben waren vergleichsweise gering.
Die ersten Besitzer von Guntrams 11 wechselten im 19. Jahrhundert häufig, mutmaßlich im Rahmen ihrer Familie. Im Jahr 1899 ist als Käufer ein Charles de Perrot verzeichnet. Er dürfte ein Jurist aus Genf gewesen sein und ließ den oben erwähnten Pferdestall errichten.
1917: Erwerb durch den Großvater Rüdiger Josef Walter
Der Kauf des Anwesens durch den Großvater hat mit einem Unglücksfall während des Ersten Weltkrieges zu tun: Im Jahre 1916 wollte mein Großonkel Hans Walter (Walter war der Familienname) die Liegenschaft Guntrams 11 für seine Mutter erwerben, um ihr „in schlechten Zeiten des Krieges ein sicheres und gutes Zuhause auf dem Lande zu schaffen“, wie aus einem Gedächtnisbericht hervorgeht. Hans Walter hatte damals die Leitung einer kriegswichtigen chemisch-pyrotechnischen Fabrik im nahe gelegenen Weikersdorf inne und führte auch das Unternehmen Ed. Witte auf der Linken Wienzeile beim Naschmarkt in Wien.
Im 14. Dezember 1916 besuchte Hans Walter Guntrams. Auf der Rückfahrt überschlug sich der Wagen. Dem Chauffeur geschah nichts, der Großonkel erlag seinen Verletzungen im Spital von Wiener Neustadt.
Durch den Tod veranlasst, kehrte sein Bruder, mein Großvater Rüdiger Josef Walter, von der italienischen Kriegsfront zurück, um die Arbeit in der Weikersdorfer Fabrik fortzuführen. Er erwarb am 4. April 1917 an Stelle seines verunglückten Bruders die Liegenschaft Guntrams 11.
Großvater Rüdiger Josef Walter in den 1920-er Jahren.
Über das Dorfleben in der Zwischenkriegszeit ist wenig überliefert. Zum Haus gehörte damals eine kleine Landwirtschaft mit Ziegen, Schweinen und Hühnern, erzählte die Mutter.
Am 23. Dezember 1936 gelangte das Anwesen in den Besitz von Rüdigers Ehefrau Emma. Rüdiger war damals schwer krank, er starb am 25. August 1939, wenige Tage vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. Nun oblag die Pflege und Erhaltung des Grundstücks der Großmutter. Sie hieß mit dem Mädchennamen Tranquillini, weshalb das alte Landhaus heute „Villa Tranquillini“ genannt wird.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Teile des Hauses zuerst vermietet. Anfang des Jahres 1945 beschlagnahmte die deutsche Wehrmacht mehrere Zimmer. Es wurden deutsche und ungarische Soldaten einquartiert. Im April 1945 besetzten sowjetrussische Truppen die Räumlichkeiten. Sie blieben bis Anfang 1946.
1945: Nach Kriegsende
Danach musste das Haus instandgesetzt werden, im Garten wurden junge Bäume gepflanzt und ein Gemüsegarten eingerichtet. Das Ehepaar Schermann und ihre Tochter Ingrid zogen in das Gärtnerhaus mit Blick auf die Dorfkapelle ein und versorgten den Garten und die Tiere.
1956 starb Großmutter Emma Walter und hinterließ Guntrams 11 ihren beiden Töchtern Elfriede Meangya und Dr. Elisabeth Gergely.
Das Haus entwickelte sich über die Jahrzehnte hinweg zu einem Ort der kulturellen Begegnung. Das folgende Bild wurde 1975 aufgenommen und zeigt den aus Baku stammenden berühmten Violoncellisten Mstislav Rostropovich vor der heutigen Ferienwohnung Emma; er hatte der Sowjetunion den Rücken gekehrt und sein Leben im Exil in Wien begonnen.
Aus den Erinnerungen von Elisabeth Gergely:
„Schon in den ersten Nachkriegsjahren hatte Emma Walter immer wieder Überlegungen angestellt, wie man in Guntrams etwas aufbauen könnte, was es uns erleichtern würde, das Anwesen zu erhalten. In Rede war damals eine kleine Hühnerfarm, auch ein Heilkräutergarten war im Gespräch, doch scheiterten die Überlegungen schlichtweg daran, daß einer von uns die Sache hätte machen müssen. Niemals hätte ein solches Beginnen schon gar im Aufbau jemanden getragen, den man dafür bezahlt angestellt hätte“.
Es gab später auch die Überlegung, den Pferdestall in eine kleine Jugendherberge umzubauen. Dieser Plan wurde ebenfalls nicht realisiert. Im Jahre 2001 nahm Elisabeth Gergely unter Mithilfe meines Bruders Thomas einen neuen Anlauf mit einem Bienenprojekt, zusammen mit dem befreundeten Universitätsprofessor Chlodwig Franz und Wilhelm Stock, einem Bienenfachmann der Universität für Veterinärmedizin. Die Idee war, den Bienen in trachtloser Zeit Extrakte von Heilpflanzen zuzufüttern und danach herauszufinden, ob pflanzliche Wirkstoffe im Honig erhalten bleiben.
Auf dem folgenden Bild ist Mutter Elisabeth auf einer Guntramser Wiese mit verschiedenen Blütenpflanzen zu sehen, die für den Feldversuch ausgewählt worden waren:
Das oben genannte Projekt wurde aus organisatorischen Gründen nach wenigen Jahren unterbrochen. Im Februar 2010 starb Elisabeth Gergely.
2010: Was tun mit einer kleinen Landwirtschaft?
Nach Abwicklung der Verlassenschaft wurde ich grundbücherlicher Eigentümer der Liegenschaft und stand vor derselben Frage wie die Mutter: Auf welche Weise soll das Grundstück in Zukunft genutzt werden?
Verkaufen wollte ich nicht. Da ich damals im Margaretner Schlossquadrat vier gastronomische Lokale besaß (siehe das Kapitel „Wirt“ auf dieser Webseite), lag für Guntrams eine Erzeugung von Lebensmitteln nahe. Es kam mir eine Leitlinie in den Sinn, die ich dreißig Jahre zuvor in Wien-Margareten entwickelt hatte:
Ein Kernelement des Konzepts „Schlossgasse 21“ im Jahr 1990 war die Idee, ländliche Elemente in die Stadt zu tragen. So ließ ich den Innenhof des Biedermeierhauses Schlossgasse 21 als Dorfplatz gestalten – einen uralten Brunnen gab es schon damals, die alten Pflastersteine wurden nach erfolgter Sanierung des Hauses kreisförmig neu verlegt.
Für Guntrams schwebte mir Anfang der 2010-er Jahre ein Gegenpol dazu vor: eine weltoffene Initiative im ländlichen Dorf. Wie sie konkret aussehen könne, war unklar.
In den Medien wurde immer wieder die Landflucht beklagt und dass der Bauer ein aussterbender Beruf sei.
„Dann drehen wir das einfach um und gehen aus der Stadt ins Dorf“, sagte ich mir – so entstand eine erste Leitlinie für Gut Guntrams: ein ländliches Refugium für Stadtmenschen. Ich sollte mit der Idee nicht allein bleiben: Immer mehr Städter ziehen heute aufs Land, um dort zu wohnen oder ihr eigenes Projekt zu verwirklichen.
Ich hatte noch Kontakt zu einem früheren Mitarbeiter im Schlossquadrat, er hieß Reinhard Punz (im Zuge der Eheschließung mit seiner langjährigen Partnerin Sigrid Adelsberger nahm er ihren Familiennamen an).
Wir setzten uns zusammen und überlegten, wie eine künftige Zusammenarbeit aussehen könnte.
Die Zukunft mag man zwar erahnen,
doch besser ist es, gut zu planen.
Manchen Unternehmern wird nachgesagt, sie entschieden „aus dem Bauch heraus“. Anderen wird ein besonderes Gefühl „in den Fingerspitzen“ attestiert. Es soll auch welche geben, die die Sterne, ein Orakel oder Hellseher befragen.
Wenn es ihnen Erfolg und Glück bringt, ist nichts dagegen einzuwenden.
Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass man in jedem Fall ein taugliches Konzept braucht. Im Rückblick fällt auf, dass meine Planungen mit zunehmendem Alter immer aufwendiger werden. Das mag einerseits dem Umstand geschuldet sein, dass ich vorsichtiger geworden bin.
Aber es ist heutzutage schwieriger als früher, ein neues Unternehmen aufzubauen – man braucht nur an die zahllosen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu denken, die mittlerweile nahezu undurchschaubar geworden sind, und an die dadurch ausgelöste enorme Verwaltungsbürokratie.
Last, but not least, war Guntrams für mich noch aus anderem Grund ein „schwieriges“ Projekt. Solange meine Mutter lebte, durfte in Guntrams so wenig wie möglich geändert werden. Der Abbruch eines Gebäudes oder ein Neubau wären für sie nicht infrage gekommen.
Dass unser Hausbrunnen nach dem schweren Erdbeben am Ostersonntag des Jahres 1972 plötzlich versiegte, war für die Mutter ebenso eine Katastrophe wie der behördlich auferlegte Zwang, eine Hochdruck-Gasleitung quer durch ihr Grundstück verlegen lassen zu müssen, um die Papierfabrik Hamburger in der benachbarten Gemeinde Pitten mit Energie zu versorgen.
Womöglich hemmten mich diese Erinnerungen? Ein fremder Eigentümer hätte vielleicht alles abgerissen und dann neu geplant und gebaut.
Ich schwankte zwischen Erinnerung und Erneuerung.
Aus diesem Zwiespalt lässt sich zumindest teilweise erklären, warum das erste neue Bauprojekt, die heutige Orangerie, weit weg von den geerbten Gemäuern errichtet wurde. Doch davon später.
2012:
Erste Grundsätze und Recherchen
Was für Reinhard Adelsberger und mich seit Beginn unserer Gespräche nicht infrage stand, war der biologische Anbau. Meine Mutter hatte Guntrams schon in den 1980-er Jahren auf „Bio“ umgestellt (und wurde von manchen Bauern im Ort für verrückt gehalten, von anderen milde belächelt).
In meiner Kindheit waren die Eltern mit diesen Bauern gleichwohl gut befreundet und in gegenseitiger Wertschätzung verbunden gewesen. Als anstelle der alten, baufällig gewordenen Kapelle ein größeres Gotteshaus errichtet werden sollte, schenkte meine Mutter einen Teil ihres Grundstücks her (was einem traditionellen Bauern kaum in den Sinn kommen würde). Das folgende Bild zeigt die Mutter Anfang der 1960-er Jahre mit Guntramser Landwirten, die mittlerweile ebenfalls verstorben sind, beim Betrachten des Bauplanes.
Neben dem Bio-Anbau waren für Reinhard Adelsberger und für mich der Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern ein fixes Thema, die Errichtung von Folientunneln oder ein Glashaus standen zur Diskussion. Keine Klarheit bestand, ob es Tierhaltung geben solle und wenn ja, welche Tiere es sein sollten.
Im Juli 2012 analysierte die Agentur AGES Bodenproben von einzelnen Wiesen und Felder in Guntrams 11. Kurz danach wurde eine Standortanalyse für Guntrams beauftragt und geliefert:
Bodenanalyse Guntrams Standortstudie 2012Im Oktober dieses Jahres fuhren Reinhard und ich zur NÖ Landwirtschaftskammer nach St. Pölten und informierten uns über Glashäuser und Folientunnel sowie über den Anbau von Kräutern, Chili, Gurken, Paradeisern und diversen Obstsorten. Außerdem wurde der Besuch von Fachmessen geplant.
LK Termin St. PöltenIm Zuge dieser Recherchen fanden auch Verkostungen statt, darunter von Chips und Mus verschiedener Obstsorten auf der „Europom“-Messe in Klosterneuburg.
Damals hielt meine Nichte Sana im Haus meines Bruders in der Wiener Dehnegasse dänische Landgänse und Pommerngänse. Sie sollten bald geschlachtet werden. Das führte zur Frage „schmecken glückliche Gänse besser“? Im Oktober 2012 fand eine groß angelegte verdeckte Verkostung verschiedener Gänserassen und Zuchtformen im Schlossquadrat statt; es waren sowohl hochwertige (und teure) französische Freilandgänse als auch Tiefkühlware aus Ungarn dabei, die einen Bruchteil davon kostete.
Zwei Dutzend geladene Freunde und Bekannte mussten für jede Probe Punkte in mehreren Kategorien vergeben.
Gänse VerkostungsschemaDie Meinungen der Tester lagen unüblich weit auseinander, aber im Mittelwert schnitt die Billigware aus Ungarn am besten ab. Ich kann im Rückblick nicht mehr sagen, ob es eher das Resultat dieser Verkostung war oder das Argument, dass viele Gänse auch viel Lärm machen, aber die Idee einer Gänsehaltung war für Guntrams erledigt.
Im Oktober 2012 wurde zum damaligen Planungsstand ein Protokoll angefertigt.
Guntrams Anbau Planungsvorbereitung 2012Anfang November desselben Jahres fertigte ich außerdem die erste Skizze für eine Umwidmung von Grünflächen in „Bauland Agrargebiet“ an (im folgenden Bild ist es die schraffierte Fläche, die Einfahrt ist mit einem Pfeil markiert).
Der größte Teil des Grundstücks war damals als Grünland gewidmet. Dort ist die Errichtung von Bauwerken nicht zulässig. Wer bauen will, muss zuvor die Genehmigung zu einer Umwidmung erlangt haben.
Die behördlichen Verfahren zur Umwidmung in Bauland und zur Genehmigung für ein Bauwerks dauern in Summe mehrere Jahre, daher wollte ich nicht unnötig Zeit verlieren und nahm das „Projekt Umwidmung“ rasch in Angriff, noch ohne einen Ausführungsplan zu haben, wo, was und wofür entstehen solle.
2013:
Obstbäume pflanzen
Parallel dazu wurde auf anderen Flächen des Grundstücks schon mit Auspflanzungen begonnen. Im Frühjahr 2013 schlug Reinhard Adelsberger folgende Positionen für neue Obstbäume vor:
Später folgten noch weitere Etappen – in Summe wurden bis heute mehr als vierhundert Bäume und Sträucher ausgesetzt. Die Ziele waren,
- eine möglichst hohe Sortenvielfalt zu erreichen und damit die Möglichkeit zu bekommen, eine kleine, aber feine Baumschule zu betreiben,
- alte, in Vergessenheit geratene Sorten zu erhalten, auch solche, die nicht regelmäßig eine größtmögliche Ernte bringen,
- Sorten mit unterschiedlichen Blüte- und Reifeperioden zu mischen, damit sich im Frühjahr die Folgen von Frostschäden verringern und später der Aufwand zur Ernte auf einen längeren Zeitraum verteilt wird, und schließlich um
- vielfältige Optionen zur Veredelung der Früchte zu haben.
Es wurde viel Geld in Bäume mit einem großen Stammumfang investiert; ich wollte nicht zu lange warten müssen, bis sie in Ertrag kommen. Im Rückblick gesehen war die Idee nicht erfolgreich, weil mehr große Bäume eingingen als erwartet, insbesondere Marillen.

Baumpflanzung im Jahr 2014, Stammumfang und Wurzelballen hatten beachtliche Dimensionen; man sieht auf dem Foto auch die lehmige Braunerde des Grundstücks, die für manche Obstsorten kein optimaler Boden ist.
Das folgende Video zeigt den Aufwand, der damals geleistet wurde:
Im Zuge der Baumpflanzungen brachte Reinhard auch artenreiche Samen für Wiesenblumen aus. Die alten Streuobstwiesen sollten neu belebt werden. Auch Sträucher mit Wildfrüchten wurden eingesetzt.
Im Frühsommer legten Reinhard und Sigrid Adelsberger und ich nach ausführlichen Diskussionen eine Liste der gemeinsamen Zielvorstellungen vor. Wir nannten sie „Lebensplanliste“, weil das Projekt langfristig angelegt war.
Zu folgenden Stichworten gab es völlige Übereinstimmung:
- „Arche Gedanke“, Lebensraum erhalten, Landschaftspflege
- Eigene Produkte kreieren und erzeugen
- Neue Impulse zur Architektur im Agrarbereich
- Alte Sorten erhalten und vermitteln
- Die Idee geschlossener Kreisläufe in moderner Form entwickeln
- Baumschule einrichten und einjährige Pflanzen setzen.
Hier taucht erstmals das Thema „neue Architektur am Land“ auf, die Idee war damals noch verschwommen. Die Umwidmung eines Teils der landwirtschaftlichen Flächen in Bauland Agrargebiet war ja erst in Vorbereitung.
Die Gedanken kreisten anfangs um Gewächshäuser, eine Verarbeitungsstätte für Lebensmittel und einen Hofladen mit Verabreichung von Speisen und Getränken, auch ein Schwimmteich war Thema. Die gewerbliche Beherbergung sollte erst später in den Fokus rücken.
Während in Guntrams viele neue Ideen entstanden, war ich parallel dazu mit einem konkreten Bauvorhaben in der Gartengasse 8 in Wien beschäftigt: Mein Bruder Thomas und ich sanierten in den Jahren 2011 bis 2014 die Liegenschaft Gartengasse 8; dort hatte unser Vater über Jahrzehnte hinweg pharmazeutischen Erfindungen gemacht und Brausetabletten produziert. Die Um- und Zubauten in der Gartengasse waren zeitraubender und aufwendiger als geplant.
Vom nahe von Guntrams gelegenen Gut Gasteil erwarb ich damals ein großes Schneckenhaus, das von einem Wiener Bühnenbildner gestaltet worden war. Die Schnecke steht heute neben dem Glashaus im Guntramser Obstgarten. Sie ist zum Symbol für den Erholungswert auf Gut Guntrams geworden: Entschleunigung, wie man heute sagt.

Die Schnecke steht für Entschleunigung.
Ende August 2013 setzten wir in Guntrams ein „erstes Lebenszeichen nach außen“ und luden Freunde und Bekannte zu einem Lampionfest.
Im Oktober 2013 machte Reinhard seine Abschlussarbeit für die Ausbildung zum Obstbaumwärter fertig, in der Guntrams als Beispiel fungierte.
RA Abschlussarbeit Streuobstwiese
Reinhard Adelsberger als Obstbaumwärter in Guntrams.
Fast gleichzeitig legte das Wiener Planungsbüro Dr. Paula einen von der Gemeinde Schwarzau am Steinfeld beauftragten Entwurf für eine Änderung der Flächenwidmung entlang der öffentlichen Straße vor (rot markierte Fläche mit dem Zusatz BA-a für „Bauland Agrargebiet“)
2014:
Wer plant, am Land was zu bewegen,
der hat die Nachbarn stets dagegen.
Kurz nachdem das Verfahren zur Umwidmung in Bauland Agrargebiet eingereicht worden war, regte sich unvermutet Widerstand. Ein am anderen Ende der Ortschaft ansässiger Baumeister war Initiator des Protests.
Dazu gibt es eine Vorgeschichte: Kaum war meine Mutter im Jahr 2010 verstorben, erhielt ich von dem Herrn die Anfrage, ob ich die Liegenschaft Guntrams 11 verkaufen würde. Es war naheliegend, dass er möglichst viel Bauland daraus machen wollte.
Auch auf der anderen Seite der Ortsstraße befinden sich Reihenhäuser, die früher umgewidmet worden waren. Aber noch in meiner Kindheit war dieser Teil der Straße von einer Allee mit mächtigen Bäumen gesäumt, wie nachstehendes Bild belegt:

Dieses Luftbild wurde 2015 aus einem Kleinflugzeug aufgenommen, Pilot war mein Neffe Florian Gittler. Links sieht man das Grundstück Guntrams 11, rechts stehen neue Reihenhäuser anstelle der früheren Alleebäume (voranstehendes Foto).
Ein Verkauf komme für mich nicht infrage, war meine Antwort. Als ich selber drei Jahre später umwidmen wollte, war der frühere Kaufinteressent plötzlich dagegen und mobilisierte Widerstand im Ort. Warum wohl? Er war nicht einmal Anrainer.
Die geplante Umwidmung wäre durch einen Einspruch schwerlich zu verhindern gewesen. Man hätte sie allenfalls verzögern können, aber auch das war, wie sich bald zeigen sollte, nicht der Fall. Im Dorf wurde jedoch böse Stimmung gemacht, und das mit haarsträubenden Argumenten. So kursierte das Gerücht, ich wolle auf der geplanten Umwidmungsfläche einen Stall für hunderte Schweine errichten.
Fast drei Dutzend Menschen glaubten den Unsinn und unterschrieben eine Petition. Sie wurde im März 2014 der zuständigen Gemeinde Schwarzau am Steinfeld zur Kenntnis gebracht und umfasste sieben eng beschriebene Seiten zuzüglich drei Seiten mit Unterschriften. Bemerkenswert ist, mit wieviel Aufwand ein Selbständiger etwas verhindern will, das ihn nichts angeht.
Anrainereinspruch 2014Wenig später schickte die Raumordnungsbehörde eine Stellungnahme zu den Verfahrensunterlagen an die Gemeinde Schwarzau, in der es um ein paar Unklarheiten und formale Mängel ging, die zu beheben waren. Der erwähnte Einspruch war kein Thema.
Am 23. Oktober 2014 folgte eine positive Stellungnahme zur Umwidmung, gezeichnet vom Amt der NÖ Landesregierung. Darin wurde auf den Anrainereinspruch zwar eingegangen, jedoch anders, als es sich die Gegner vorgestellt haben dürften.
Die Behörde kam zu folgender Schlussfolgerung (die Unterstreichungen sind von mir eingefügt):
Gutachten NÖ Landesregierung„Aus raumordnungsfachlicher Sicht wurde die Umwidmungsmaßnahme plausibel und nachvollziehbar begründet. Der Standort scheint sowohl für die geplante Nutzung als auch für die Widmung Bauland-Agrargebiet geeignet. Im Hinblick auf Nutzungskonflikte zum nahen Bauland Wohngebiet wird unter Berücksichtigung, dass bereits jetzt ohne Änderung des Flächenwidmungsplans die Nutztierhaltung bzw. eine landwirtschaftlich betriebliche Nutzung im Grünland-Land- und Forstwirtschaft möglich wäre, die funktionale Trennung durch die öffentliche Verkehrsfläche und den Grüngürtel als ausreichend angesehen.
Es sei hierbei angemerkt, dass es sich bei der Ortschaft Guntrams grundsätzlich um einen landwirtschaftlich geprägten Ort handelt und die im Nahbereich der landwirtschaftlichen Betriebe angesiedelten Bewohner daher sowohl mit positiven als auch negativen Auswirkungen der Landwirtschaft rechnen müssten“.
Das Thema Schweinestall war somit vom Tisch. An der Stimmung im Dorf änderte sich dadurch wenig, aber viel Harmonie war auch vorher nicht bemerkbar gewesen. Wie in vielen anderen ländlichen Gegenden gab und gibt es traditionell fast überall Personen und Grüppchen, die mit dem oder der anderen „nicht können“ (oder wollen). Einig wird man sich allenfalls gegen einen gemeinsamen Feind.
Immerhin sind der Dorferneuerungsverein und die Kapelle in Guntrams als Bindeglieder im Ort verblieben.
2015:
Der Plan für ein (zu) großes Projekt
Als die Umwidmung noch in Bearbeitung war, suchte ich nach einem Architekten, der moderne Architektur im ländlichen Umfeld verwirklichen könne. Ich fragte meinen langjährigen Geschäftsfreund Günter Steiner, der schon im Schlossquadrat gastronomische Küchen neu errichtet oder umgebaut hatte. Er empfahl mir Herbert Halbritter und verwies auf eines seiner Projekte, die Mole West in Neusiedl Am See. Das Lokal war mir bekannt.
Schon in ersten Gespräche mit dem Architekten wurde klar, dass sich jeder Neubau „auf der grünen Wiese“ in den umgebenden Naturraum einfügen müsse und für die Umsetzung dieses Anspruchs ein eigener Freiraumplaner nötig sei; schließlich waren ja auch Verkehrswege und Parkplätze erforderlich.
Halbritter nannte drei Büros für Landschaftsplanung und wir einigten uns, dass jedes von ihnen um ein Konzept ersucht wird. Dazu war natürlich ein Briefing nötig. Ende August 2014 schrieb ich dazu eine Info.
Info für FreiraumplanerKonkret heisst es darin:
„Im Mittelpunkt der architektonischen Planung steht die Errichtung eines neuen Gebäudes (siehe Entwurfsplanung Architekt DI Halbritter). Darin sollen Räume eingerichtet werden für Gastronomie, zur Veredelung von Rohprodukten (Apfelsaft, Marmeladen etc.) und ggf (in einer späteren Ausbaustufe) für Seminare“ . . . Auf den für Gäste zugänglichen Flächen im Umfeld des geplanten Neubaus sind folgende Elemente möglich: Kleiner Teich / Biotop, eine Art Steingarten mit Königskerzen & Co., eine Feuerstelle, Plätze für Picknick & Co, sowie Kunstwerke aus Stein und Holz“.
Am 25. September 2014 präsentierten die drei Planungsbüros nacheinander ihre Konzepte, am 16. Oktober gab es dann noch eine ergänzende Besprechung, zu der zwei der drei Firmen gebeten wurden. Wir entschieden uns schließlich für Dominik Scheuch von der Firma Yewo.
Die weitere Planung lief Hand in Hand mit ihm ab.
Dass im geplanten Neubau ein Verarbeitungsbetrieb und ein Hofladen entstehen sollten, war von Anfang an klar. Ich war allerdings unsicher, ob die Verkäufe im Hofladen genügend Umsatz bringen würden, um das Projekt zumindest kostendeckend führen zu können. Auch eine Buschenschank und „Urlaub am Bauernhof“ waren in Diskussion. Beides sind landwirtschaftliche Betriebsformen, denen vieles verwehrt bleibt, was gewerbliche Betriebe dürfen. Beispielsweise ist die Verabreichung von warmen Speisen in einer Buschenschank verboten.
Es folgten Kalkulationsmodelle für realistische Erlöse, die dem mutmaßlichen Aufwand gegenüber gestellt wurden. „Das wird sich so einfach nicht ausgehen“, war das Ergebnis.
Dann wurde über ein gewerbliches Restaurant mit Gastgarten im geplanten Neubau diskutiert. Das war insoferne naheliegend, als Reinhard Adelsberger seit vielen Jahren in der Gastronomie tätig war und ich seit einem Vierteljahrhundert ebensolche Betriebe aufgebaut und geführt hatte. In dem Metier fühlten wir uns halbwegs sicher.
Reinhard war freilich skeptisch, wie sich seine landwirtschaftlichen Aufgaben mit einem gewerblichen Projekt vereinbaren ließen. Wir diskutierten, „die Gastro“ nach einer ersten Anlaufzeit eventuell an einen Dritten zu verpachten.
Inzwischen entwickelte Architekt Halbritter in mehreren Etappen einen Neubau mit dem Arbeitstitel „Arche Guntrams“.
Arche Guntrams NeubauDer Plan sah einen Hofladen und Gasträume mit einem geräumigen Glashaus vor, das wir Wintergarten nannten; im Winter sollte er verglast und im Sommer als gedeckter Gastgarten nutzbar sein. Er würde einen schönen Ausblick auf die Streuobstwiesen von Guntrams bieten. Im nahen Umfeld waren außerdem drei kleine Gewächshäuser vorgesehen:
Bei einem Vorhaben dieser Größenordnung ist es ratsam, vor der offiziellen Einreichung mit der zuständigen Gewerbebehörde darüber zu beraten. Am 24. Juli 2015 pilgerten wir zur Bezirkshauptmannschaft in Neunkirchen und stellten den fachlich zuständigen Vertretern das Projekt vor.
Die Hinweise der Beamten stimmten mich nachdenklich, weil zusätzliche Auflagen absehbar wurden, die das Projekt erheblich teurer gemacht hätten als vorgesehen. Auch ohne zusätzliche Auflagen wäre es schon groß (und kostenaufwendig) genug gewesen.
Damit stand das ganze Ding an der Kippe. Wenig später wurde es gestoppt. Die Entscheidung erscheint mir im Rückblick mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig – so ambitiös der Entwurf auch wirken mag. Geblieben ist von dem Projekt „Arche Guntrams“ der Name für ein ganz anderes, gemeinnütziges Vorhaben, das erst später Formen annahm.
Dieser schnellen Zäsur folgte aber keine lange Pause.
2016:
Glashaus im Obstgarten
Gedanklich „zerlegte“ ich die baulichen Elemente des stornierten Entwurfes und plädierte dafür, zuerst ein architektonisch schön gestaltetes Gewächshaus zu errichten (anstatt des geplanten Wintergartens, aber größer und ohne Gastronomie). Es sollte mithilfe von Sonnenenergie und einer Wärmepumpe beheizt werden. Denn neben der biologischen Landwirtschaft und der Wiederherstellung von artenreichen Streuobstwiesen war mir die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wichtig.
Damit war der Aufbau einer touristischen Einrichtung aufgeschoben, aber nicht aufgegeben: Das Glashaus wollten wir sowieso, und mit dem Neubau schienen auch Versuche zur Verarbeitung von Erntefrüchten machbar, außerdem ein kleiner Hofladen als Pilotprojekt.
Ein neuer Plan wurde erstellt und am 1. Oktober 2015 bei der Baubehörde, also der Gemeinde Schwarzau am Steinfeld, eingereicht. Die Gewerbebörde brauchten wir dazu nicht, was den Ablauf des Verfahrens vereinfachte. Die Fertigstellung des Bauwerks erhofften wir im Mai 2016. Wir wollten in unserer ersten Sommersaison schon Erfahrungen sammeln können.
Gewächshaus EinreichplanParallel dazu wurde der bauliche Zustand vom alten Landhaus untersucht – ich wollte wissen, mit welchem Aufwand das Bauwerk aus dem Jahr 1800 sanierbar sein würde. Das Ergebnis lag Ende September 2015 vor und signalisierte, dass im Fall einer späteren Sanierung keine „bösen Überraschungen“ zu erwarten seien.
Bestandsgebäude Untersuchung des Bauzustandes 2015Danach überlegten wir, wie man die vorhandenen Räume des Landhauses so aufteilen könne, dass sinnvolle Einheiten für „Urlaub am Bauernhof“ entstehen. Im Erdgeschoss lagen drei separate Einheiten nahe; das Dachgeschoß sollte als Dienstwohnung für Reinhard Adelsberger fungieren. Nachfolgender Link gibt ein diesbezügliches Schreiben an den Architekten wieder.
Bemerkungen SG für den VorentwurfDie Verarbeitungs-, Lager- und Kühlräume, die im zuvor im Kellergeschoß des „abgesagten“ großen Projekts vorgesehen waren, verlegte ich gedanklich in den alten Pferdestall, der sowieso nicht anderweitig gebraucht wurde. Dort schien Platz genug vorhanden zu sein für das, was Veredelung und Lagerung von Erntefrüchten im handwerklichen Maßstab brauchen. Die Kosten für den Umbau würden deutlich geringer ausfallen als für einen zweigeschossigen Neubau „auf der grünen Wiese“.
Damit war das Konzept für weitere Bauetappen klar. Es fehlte aber noch eine Firma, die formal als Betreiber fungiert. Erste Vertragsentwürfe für eine „Guntrams 11 KG“ wurden von Rechtsanwalt Dr. Karl Engelhart im Herbst 2015 vorgelegt und von Steuerberater Dr. Walter Weinhandl adaptiert.
Der Vertrag zu einer Kommanditgesellschaft (KG) wurde am 12. Februar 2016 unterzeichnet, die Eintragung ins Firmenbuch erfolgte wenige Tage später. Reinhard Adelsberger wurde der Komplementär und ich der Kommanditist.
Wenig später kauften wir aus Deutschland noch einen elektrisch betriebenen kleinen Traktor, eHoftrac genannt – er führte zur Leitlinie des „silent farming“. Der Hoftrac war übrigens das einzige Modell, das am europäischen Markt erhältlich war (was kein Ruhmesblatt für die Verfechter von nachhaltiger Landwirtschaft war und ist).
Die Sonnenergie für den Traktor sollte aus einer Photovoltaikanlage kommen. Sie wurde am Dach über dem neuen Einfahrtstor an der Straße errichtet:

Das Foto aus dem Jahr 2018 zeigt die neue Einfahrt, aus Cortenstahl gestaltet; auf dem südöstlich geneigten Dach befindet sich, kaum sichtbar, eine Photovoltaikanlage.
In den 1960-er Jahren hatte die an dieser Stelle befindliche Einfahrt so ausgesehen (Blick vom Grundstück zur Hohen Wand):
Anfang März 2016 erstellte die Firma marketagent meines Freundes Tommy Schwabl eine ausführliche Meinungsumfrage zum Thema „Urlaub am Land“ – sie dokumentiert die gedankliche Erweiterung von der Landwirtschaft zu touristischen Angeboten.
Marketagent Ergebnisbericht Urlaub am LandAm 19. März 2016 feierten wir den Spatenstich zum „Glashaus im Obstgarten“ und waren noch hoffnungsfroh, das Bauwerk vor Sommerbeginn fertig zu haben. Dass sich der angepeilte 2. Mai nicht mehr ausgehen würde, war damals schon zu befürchten.
So sollte der Neubau aussehen:
Planentwurf für ein architektonisch außergewöhnliches Gewächshaus und links den „Sonnenflügel“ mit Eingangstor aus Corten und Photovoltaik am Dach.
Das nachstehende Foto stammt vom 19. Mai. Es zeigt, dass eine Fertigstellung noch in weiter Ferne lag. Damit waren Konflikte vorprogrammiert. Denn dass wir aufgrund der baulichen Verzögerung die Sommersaison 2016 nicht nutzen werden können, war ein harter Schlag. Wozu hatten wir uns zuvor so beeilt?
Ich fügte mich mehr als widerwillig ins Unvermeidliche.
Das hinderte freilich nicht, die weit verspätete Eröffnung am 27. August 2016 mit einem großen Fest zu feiern:
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Mit 140 Gästen feierten wir die Geburtsstunde für das heutige Gut Guntrams. Der Tag war – nicht zufällig – Geburtstag meiner Mutter.
Eröffnungsfeier Glashaus BerichtDie folgenden Videos geben musikalische Darbietungen und Impressionen vom Eröffnungsfest wieder.
Das dritte Video wurde 2019 angefertigt und zeigt das neue Glashaus aus der Vogelschau und eine Führung durch den Obstgarten und die später errichtete Veranda.

Eröffnungsfeier in Guntrams 11 (von rechts nach links): Johann Rädler (Abgeordneter zum Nationalrat, Bürgermeister Bad Erlach), Marion Wedl (Bürgermeisterin Seebenstein), Günter Wolf (Bürgermeister Schwarzau / Stfd.), Stefan Gergely, Reinhard und Sigrid Adelsberger (Guntrams 11), Martin Preineder (Bundesrat), Manfred Rottensteiner (Bürgermeister Weikersdorf).
Obiges Bild zeigt Manfred Rottensteiner auf der linken Seite. Das ist deshalb von Interesse, weil er uns als Baumeister seit Juli 2016 gemeinsam mit seinem Sohn Maximilian bei Planungs- und Bauvorhaben unterstützt. Er ist auch Bürgermeister der Steinfelder Gemeinde Weikersdorf.
Kurz nach der Eröffnungsfeier begann der erste regionale Wettbewerb „Wer hat die besten Saftäpfel“. Er wurde vom Verein „Arche Guntrams“ veranstaltet, dessen Errichtung am 16. Juni 2016 bei der BH Neunkirchen angezeigt worden war. Damit wollten wir die Wertschätzung für alte Obstsorten fördern.
Außerdem fanden im September und Oktober 2016 jeden Samstag „Tage der offenen Tür“ statt:
Das weitere Geschehen konzentrierte sich auf einen kleinen Hofladen, der in einem Nebenraum des Glashauses eingerichtet wurde; Reinhard presste dort die ersten Apfelsäfte:

In dem mit Cortenstahl verkleideten kleinen Raum (im Bild links) wurden 2016 die ersten Apfelsäfte gepresst, bei Schönwetter draußen. Reinhard Adelsberger sitzt auf dem neuen E-Traktor, im Hintergrund ist die Saftpresse zu sehen.
Auf Dauer wäre der Nebenraum zu klein geworden, aber das wussten wir ohnehin. In der warmen Jahreszeit saß man sowieso mehr im Freien, das neue Glashaus war auch innen sehr geräumig. Wenn es nicht zu heiß war, fanden dort die weiteren Baubesprechungen statt.

Baubesprechung im neuen Glashaus (August 2016); v.r.n.l: Bauunternehmer Franz Holzgethan, Bauleiter Bernhard Fink, Eigentümer Stefan Gergely und Betreiber Reinhard Adelsberger.
2017:
Aus einem Pferdestall wird die Edelmacherei
Parallel zur Errichtung des Glashauses planten Manfred und Maximilian Rottensteiner den Umbau des alten Pferdestalls für Räume zur Verarbeitung, Verpackung und Lagerung von Lebensmitteln.
Pferdestall Untersuchung des BauzustandesAm 19. September 2016 stellte Baumeister Rottensteiner den Einreichplan fertig: Der nachstehende Entwurf wurde später noch geringfügig verändert.
Wir nannten das Projekt „Edelmacherei“.
Grundriss für die Edelmacherei im alten Pferdestall.
Der Umbau war Anfang 2017 fertig. Da mein Großvater Anfang April 1917 das Grundstück gekauft hatte, feierten wir am 1. April 2017 zugleich „100 Jahre Guntrams 11“.
Die geladenen Gäste wurden vor der Ortskapelle empfangen, danach fand die Hausweihe durch Pater Martin von der Pfarre Schwarzau statt, begleitet mit Musik und zünftiger Jause, so wie es sich gehört.
2018:
Dem Restaurant, das zu riskant,
folgt Gästeurlaub auf dem Land.
Dass ein größeres Restaurant in Guntrams betriebswirtschaftlich ein gewagtes Unterfangen gewesen wäre, wurde im voranstehenden Kapitel bereits erörtert.
Reinhard und ich hatten inzwischen weitere Ideen diskutiert. Es waren so viele Vorschläge, dass mir die Aufzeichnungen aus dem Jahr 2016 im Rückblick einigermaßen wirr erscheinen. Zusammenfassend zeichneten sich zwei Linien ab:
Erstens gab es das Konzept des altbekannten „Urlaub am Bauernhof“; er ist in Österreich ein landwirtschaftliches Nebenrecht und braucht keinen größeren bürokratischen Aufwand; es dürfen aber nicht mehr als zehn Betten zur Verfügung gestellt werden; wer mehr will, braucht einen gewerblichen Betrieb. Es war fraglich, ob die Erlöse aus zehn Betten und Verkäufe im Hofladen den erforderlichen Umsatz bringen würden, vor allem, wenn das Geschäft auf die warme Jahreszeit beschränkt bliebe.
Aber egal, ob ein Nächtigungsbetrieb landwirtschaftlich oder gewerblich geführt wird, die Gäste erwarten zumindest ein Frühstück, am besten auch ein Abendessen, und dazu braucht man eine Küche und geeignete Mitarbeiter.
So kam auf dem Umweg über die Idee vom „Urlaub am Bauernhof“ doch wieder die Gastronomie ins Spiel und der damit verbundene Aufwand.
Die Umgebung von Guntrams ist jedoch alles andere als eine touristische Destination, überregional bedeutende Sehenswürdigkeiten sind rar. Daher war in der Planungsphase ungewiss, ob und welche Gäste zu uns kommen und hier übernachten würden.
Im Keim war in Guntrams freilich schon angelegt, was sich im Laufe der späteren Diskussionen als maßgebliche Identitätsmerkmale für Gut Guntrams erweisen sollte:
– Die Schönheit der Vielfalt in der Natur erlebbar machen,
– bei Erntefrüchten und ihrer Veredelung auf Raritäten setzen und
– ein attraktives Umfeld für Urlaub in außergewöhnlicher Architektur entwickeln.
Das modern und mutig geformte „Glashaus im Obstgarten“ konnten wir schon vorweisen. Später nannten wir das Gebäude Orangerie, weil wir aus Italien verschiedene Zitrusbäume gekauft und dort untergebracht hatten und die Bäume eine überraschend gute und reichhaltige Ernte lieferten. Es gedeihen auch seltene Sorten, wie beispielsweise die „Buddhas Hand“ genannten Zitronen. Auf folgendem Bild sind sie noch grün und unreif, später werden sie intensiv gelb.
Aber zurück zur Frage, wo denn Gäste übernachten sollten (außer in der oben erwähnten alten Villa). Zwischen dem neuen Glashaus und den Altgebäuden war genug Platz für einen Neubau, der lediglich durch die eingangs schon erwähnte Hochdruck-Gasleitung in seinen Ausmaßen begrenzt war (man darf nur in mehr als vier Metern Entfernung von so einer Leitung Bauwerke errichten).
Veranda, Gartenlofts und Villa Tranquillini
Gemeinsam mit Maximilian Rottensteiner saßen wir vor seinem Laptop, die Vermessungspläne am Bildschirm, und überlegten, wie viele Gästeeinheiten auf der Umwidmungsfläche zwischen dem Glashaus und den alten Bestandsgebäuden Platz hätten. Wir kamen auf höchstens fünf separate Einheiten zuzüglich einer Einheit für Essen und Trinken, die jedoch deutlich kleiner als zuvor sein sollte.
Auch ein kleiner Open-Air-Kiosk war damals Thema, ein größerer „Würstelstand“ gewissermaßen (so was wollte ich schon als Chemiestudent vor der Wiener Hauptuni eröffnen). Aber die Idee des Kiosks wurde nicht weiter verfolgt.
Nach erster Analyse der verfügbaren Baufläche stellte sich die Frage des geeigneten Baumaterials. Vollholzbauten würden gut zu Guntrams passen. Aber wer bringt sowas in moderner Architektur zuwege? Es kam mir Florian Gebauer aus Regensburg in den Sinn, der war nicht nur Architekt, sondern auch gelernter Tischler. Ich kannte ihn über meinen Freund Roland Mader, der seinerseits seit Kindestagen mit Florian verbunden ist.
Im Herbst 2016 kam Gebauer nach Guntrams, wir gingen gemeinsam durch den Garten. Die Planentwürfe von Maximilian Rottensteiner kannte er. Die erste Reaktion von Gebauer war: Ihr müsst weiter weg von der Straße bauen, damit man von dort einen Ausblick auf Rax, Schneeberg und Hohe Wand hat. Geht nicht, antwortete ich, eine Umwidmung sei nur im Nahbereich der Ortsstraße genehmigungsfähig.
„Dann gehen wir mit den Bauwerken in die Höhe“, meinte Gebauer. So wurde die Idee von mehreren „Kabanen“ geboren, die für den Betrachter wie schwebend erscheinen sollten. Das Konzept hatte drei Vorteile: Aus einer Höhe von drei Metern über dem Boden hat man einen guten Überblick auf die Streuobstwiesen im Südosten des Grundstücks. Im Westen blickt man zweitens auf die Voralpen, vor allem den Schneeberg und die Hohe Wand. Und drittens würde sich die freie Fläche unterhalb des Bauwerks als schattiges und vor Regen geschütztes Refugium für die Zimmergäste anbieten; das setzte natürlich voraus, dass die Gebäude von möglichst wenigen und möglichst schlanken Säulen getragen werden.
Im Jänner 2017 fand ein weiterer Besprechungstermin vor Ort statt. Ende Februar lag der erste Vorentwurf für fünf Kabanen und einen Gästeraum mit Hofladen und kleiner Küche vor:
Erster Planentwurf für schwebend erscheinende Gästezimmer aus Vollholz mit Blick auf die Obstgärten.
Die Formgebung der Holzbauten war ungewöhnlich und warf die Frage auf, ob ein Zimmermeister deren Herstellung mit einem vernünftigen Aufwand zuwege bringen würde. Immerhin ging es um 30 Zentimeter dicke Holzelemente, die außen durch eine fugenlose Verschalung aus sogenanntem Accoya-Holz zu verkleiden waren.
Um das herauszufinden, zeichneten Florian Gebauer und sein Büropartner Tom Wittmann den Plan für ein deutlich kleineres Modell. Der Zimmerer sollte es zur Probe herstellen, um Erfahrung zu sammeln. Wir nannten es „Kinderkabane“ und staunten in freudiger Überraschung, als es fertig war. Damit war „Bahn frei“ für das große Bauprojekt.
Aus der Kinderkabane wurde wenig später eine Hühnerkabane – damals war Reinhards Hahn Leo zum Namensgeber für unser erstes Instagram-Konto „Leo der Gockel“ geworden. Auf untenstehendem Foto holt Hahn Leo grad seinen Koffer, um in seine neue Behausung einzuziehen.
„Leo der Gockel“ holt grad seinen Koffer, um sein neues Haus zu beziehen.
Das kleine Baumodell ist nahe vom Kristallgarten Guntrams noch zu sehen.
Von ursprünglich fünf Kabanen blieben im Zuge der Detailplanung aber drei übrig. Maßgeblich dafür waren wieder einmal Kostengründe.
Vor Baubeginn gab es noch eine ungewöhnliche Hürde zu nehmen: Der „Bombentrichter“. Seit meiner Kindheit ging die Mär, dass sich unter einer eigenartigen Bodenwölbung im Garten, genau dort, do die Neubauten errichtet werden sollten, ein Blindgänger befand. Tatsächlich waren die alliierten Streitkräfte am Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Luftangriffe geflogen, die aus Italien kamen. Meine Mutter erzählte mir von den damals üblichen Ankündigungen im österreichischen Rundfunk und wie sie im Volksmund verdichtet wurden: „Zwischen Raab und Steinamanger, kommt ein Kampfverband, ein langer“. So kam es, dass auf dem Weg nach Wiener Neustadt und Wien unzählige Bomben zu Boden fielen, die aber nicht detonierten, Blindgänger eben.
Was, wenn im Garten von Guntrams wirklich eine Bombe ist und beim Aushub der Fundamente für die Kabanen in die Luft fliegt? Ich kaufte einen Metalldetektor zur Ortung der mutmaßlichen Bombe – Fehlanzeige.
Danach wurde vorsichtig tiefer und immer tiefer gegraben, bis erwiesen war: Aufregung umsonst, kein Blindgänger lauert unter der Wiese:
Auf der Suche nach einem Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg.
Danach legte der für die örtliche Bauaufsicht verpflichtete Ingenieur Bernhard Fink die erste Version eines Bauzeitplans vor. Das war Anfang Juli 2017. Es ging um ein – für unsere Verhältnisse umfangreiches und komplexes – Bauvorhaben:
- Die Errichtung von drei Kabanen,
- dazu einem eigenen Gebäude mit Küche, Gastraum und Lagerflächen, und
- die Sanierung des alten Landhauses.
Vorgabe war, alle Arbeiten im März 2018 fertig zu haben:
Das Projekt Kabanen wurde vom Architektenbüro Florian Gebauer und Tom Wittmann bis zur einreichfähigen Planung entwickelt. Die baubehördliche Bewilligung reichte Baumeister Manfred Rottensteiner ein, die Genehmigung erfolgte am 17. August 2017.
Manfred Rottensteiner leitete und überwachte alle Arbeiten vor Ort. Parallel dazu plante er Umbau und Sanierung des alten Ferienhauses.
Ab Ende August 2017 fanden jede Woche Baubesprechungen statt – oft in der Orangerie (siehe Foto unten). Es würde an dieser Stelle zu weit führen, die zahllosen Detailfragen zu erörtern, die sich im Zuge solcher Arbeiten stellen. An manche will ich mich lieber nicht erinnern. Wenn ein Bauvorhaben einmal fertig ist, stellt sich danach nur mehr eine Frage: Funktioniert es wie geplant? Die Hürden auf dem Weg dorthin dürfen getrost in Vergessenheit geraten.

Am 20. Oktober 2017 fotografierte ich die Baubesprechung in der Orangerie (v.r.n.l.): Bauleister Bernhard Fink, Tom Wittmann und Florian Gebauer (GWW-Architektenbüro aus Regensburg), Reinhard Adelsberger, Maximilian und Manfred Rottensteiner, Zimmerer Martin Gradwohl und Lichtdesigner Johannes Jungel-Schmid.
Die Bauarbeiten verzögerten sich, wie fast immer bei solchen Vorhaben. Im Juni statt im März 2018 fand die feierliche Eröffnung mit obligater Hausweihe statt. Schauplatz des Geschehens war nahe der heutigen Haupteinfahrt in das Grundstück, wo sich heute das Lokal Veranda und die drei Kabanen befinden, die wir nunmehr Gartenlofts nannten.
Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Hausname von „Guntrams 11“ in „Gut Guntrams“ geändert:
Zahlreiche Medien berichteten, teilweise in großer Aufmachung:
Auch das alte Landhaus eröffnete in einem Glanz als „Villa Tranquillini“.
2018: Das Jahr der Events
Im Jahr 2018 veranstalteten wir zahlreiche Events. Nachstehende Liste zeigt die Vielfalt der Themen, das war mit Absicht so, denn es galt herauszufinden, welche Themen beim Publikum „ankommen“:
Am 13. Jänner 2018 lud ich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Region Steinfeld zum „Steinfelder Neujahrsempfang“ in die Arche Guntrams. Hintergrund war die für 2019 angesagte NÖ Landesausstellung in Wiener Neustadt und die Frage, wie sich das Steinfeld präsentieren könne. Es wurde nichts daraus, weil sich die Organisatoren der Landesausstellung gegen eine Kooperation querlegten.
Am 28. April 2018 fand ein Blütenfest statt, mit Führung durch den neuen Obstgarten, mit Apfelsturm, Gartenjause und Kostproben. Wir riskierten diese Feier, obwohl die Bauarbeiten noch gar nicht abgeschlossen waren.
Am 9. Juni 2018 wurden die Gäste des Wiener Schlossquadrats zum Event „Ernten und Genießen“ aufs Land eingeladen. Zahlreiche Besucher ernteten aromatische Kräuter von den Guntramser Naturwiesen, die sich für fruchtigen Sirup oder für duftend-g‘schmackigen Tee eignen. Es folgte ein „Erntedank“ mit saftigen Spezialitäten vom Grill, Bier und Wein.
Die Veranstaltung war sehr gut besucht – das Thema „selber ernten“ kam offenbar an:
Am 7. Juli gab das Teatro Allegro aus der Gemeinde Schwarzau die Premiere der Krimikomödie „Und wer sind Sie?“ in der Orangerie.
Am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, kochte Roland Mader ein exquisites französisches Menü in neun Gängen, für musikalische Begleitung sorgte Cyril Gurtner.

Roland Mader kocht auf Gut Guntrams
ein Dinner zum französischen Nationalfeiertag.
„Pitten classics“ war am 22. Juli zu Gast bei einer kulinarisch-künstlerischen Matinée: Das Wiener Celloensemble 5+1 spielte eine iberisch-südamerikanisch gewürzte Auswahl aus ihrem Konzertprogramm. Von diesem Event habe ich keine Fotos.
Am 28. Juli eröffnete die Veranda ihre kleine, aber feine Vinothek.
Unter dem Motto „Dani grillt und Wimpl schenkt aus“, den Chefs vom Wiener Gasthaus Wolf fand Anfang August ein zünftiger Frühschoppen mit „Stefan Sterzinger live“ mit Erfolg statt.
Es folgte am 11. und 12. August 2018 eine Verkostung von zwei Dutzend österreichischen Biersorten aus handwerklicher Produktion statt. Zum Essen gab’s hausgemachte Topinamburchips, Knödeln und Sauerkraut. Dieses Event war nach meiner Erinnerung nicht sonderlich erfolgreich.
„Most mit Musik“ lautete die Devise zum Frühschoppen am Sonntag, den 19. August: Die „schwarze Gräfin“ aus dem Mostviertel wurde musikalisch begleitet von der Blasmusik-Kapelle „Erlauftaler Böhmische“, mit Mosthendl und Mostbraten, pikanten und süßen Knödel sowie Birneneisbecher mit Schlag. Die Stimmung war hervorragend. Auch Leo und seine Hennen schienen angetan zu sein:

Die Hühner lauschen der Mostviertler Blasmusik.
Am 1. und 2. September waren Manolo, Domingo und Franz Joseph – drei junge Alpakas vom Waldviertler Bauernhof „Manada de Sana“ meiner Nichte – zu Besuch auf Gut Guntrams, ließen sich streicheln und am Halfter führen.

Sana Gergely mit Alpakas im Waldviertel
Eine Woche später startete der dritte Wettbewerb für Apfelsaft aus der Region Wiener Alpen.
Am 16. September 2018 schenkten wir 111 Liter hausgemachter Apfelsturm zum Erntedank frei aus.
„Otto Bauer auf Gut Guntrams“, lautete die Devise Ende September 2018. Haubenkoch Daniel Hoffmeister, Andreas Ebner vom Lokal Otto Bauer und unser Patissier Yannis Brix zeigten ihre Künste im Kochen und Mixen von Getränken.

V.r.n.l.: Andreas Ebner, Daniel Hoffmeister und Yannis Brix vor dem Wiener Lokal Otto Bauer bei der Planung für Gut Guntrams.
Last, but not least, wurden am 21. Dezember 2018 in der Veranda von Gut Guntrams hausgemachter Punsch und fruchtige Geléewürfel verabreicht.
Für die Vielfalt von den Arten,
sorgt jetzt ein Erhaltergarten.
Da dieses Kapitel der Webseite die Überschrift „Landwirt“ trägt, stellt sich spätestens an diesem Punkt die Frage, was die oben beschriebenen Bauprojekte eigentlich mit einem Landwirt zu tun haben.
Laut Wikipedia sind Im Berufsbild des Landwirts „zwei Aspekte zu nennen, die in der Stellung der Landwirtschaft in der Wirtschaft der modernen Industriestaaten zu sehen sind:
- das Angebot von Dienstleistungen, beispielsweise im Bereich Freizeit und Erholung sowie
- die Natur- und Landschaftspflege und die Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft“.
Genau das findet in Guntrams statt.
Natürlich gibt es weiterhin die traditionellen „Hörndlbauern und Körndlbauern“, aber die Zeiten ändern sich, und mit ihnen ändern sich auch die Berufsbilder.
Wie auch immer, im Herbst 2016 hatte sich durch Zufall die Gelegenheit ergeben, einen sogenannten Erhaltergarten zu kaufen. Dabei ging es konkret um Bäume von weit über hundert verschiedenen Obstsorten, je einen bis zwei pro Sorte, die so kultiviert waren, dass sie sich nicht vordergründig für den Ernteertrag eignen, sondern für die Vermehrung zu Jungpflanzen durch sogenannte Edelreiser (das sind einjährige Langtriebe).
Zwischen dem Glashaus im Obstgarten und den geplanten „Kabanen“ (den heutigen Gartenlofts) befand sich damals noch ein Stück Wiese, an deren anderem Ende eine mächtige alte Linde steht. Auf diesem Teil des Grundstücks bot sich die willkommene Gelegenheit, den Erhaltergarten anzulegen und einen Rundgang durch die Natur für Gäste von Guntrams 11 zu schaffen.
Und so kam es auch. Im Herbst 2017 pflanzte die Firma Praskac aus dem Tullnerfeld den ersten, im Frühjahr 2018 folgte dann der zweite Teil der Obstbäume für den neuen Erhaltergarten.
Am Eingang zu dem neuen Areal (siehe Bild unten) wurden mächtige Basaltblöcke aufgetürmt, jeden einzelnen von ihnen suchten wir am Pauliberg aus, einem erloschenen Vulkan, dessen versteinerte Substanz im Tagbau abgebaut und nach Verarbeitung für Straßenbeläge und andere industrielle Zwecke genutzt wird. In meiner Kindheit war der Vulkan noch lange nicht so ausgebaggert wie er heute ist, außerdem flatterten zahlreiche Tagpfauenaugen herum, die ich damals einfing und in Guntrams mit Erfolg wieder aussetzte.
Der Abbau am Pauliberg erfolgt durch Sprengung. Dabei entstehen kleinere und größere runde Basaltstücke, die nicht geeignet gewesen wären, sie übereinander zu schlichten. Darum suchten wir vorzugsweise Exemplare mit glatten Schnittflächen aus. Es war ein echtes Abenteuer, das Video der 60 Tonnen schweren Aktion trägt den Titel „GUNTRAMS MEETS BASALT – The Pauliberg Project 2017″:

Das Foto zeigt den neuen Erhaltergarten im Oktober 2018, die Bäume waren damals noch klein im Vergleich zu heute. Im Vordergrund sieht man einen hunderte Jahre alten Olivenbaum aus der Region Gardasee, dahinter sind mächtige Basaltblöcke vom Pauliberg zu erkennen, einem erloschenen Vulkan nahe von Guntrams. Kristalle gab es damals noch keine.
Anfang 2019 würdigte die Tageszeitung Die Presse das Engagement für die alten Obstsorten:
Hahn Leo und seine Hennen belebten zu Beginn den Erhaltergarten und die Gäste freuten sich darüber. Leider freute sich bald auch ein Greifvogel (oder deren mehrere?) über wohlschmeckende Beute. Also mussten die Hühner wieder in einen geschützten Bereich umgesiedelt werden. Schade.

Leo der Gockel mit Reinhard Adelsberger und Stefan Gergely am 12. April 2018.
2019:
Kristalle im Obstgarten
Zum Erhaltergarten gesellten sich im Jahr 2019 echte Wunder der unbelebten Natur – ein riesiger Amethyst, farbenprächtige Kristalle und Lebewesen, die im Lauf von -zig Millionen Jahren versteinert waren. Das „Naturmuseum Kristallgarten“ entstand. Wie ich dazu kam, die mächtigen Exemplare zu erwerben, würde den Rahmen sprengen. Nur kurz: Es brauchte zahlreiche Reisen und Ausstellungsbesuche vom Elsass bis nach Tucson in Arizona, um ein gutes Netzwerk aufzubauen.
Die Eröffnung wurde am 12. August 2019 gefeiert:

Eröffnung des Naturmuseums am 12. August 2019 (v.r.n.l.): Reinhard Adelsberger, Manfred Rottensteiner, Stefan Gergely, Pater Martin, Günter Wolf und Martin Preineder.
Die Kristalle leuchten in der Sonne . . .
. . . der Vollmond taucht sie in eine mystische Stimmung.
Der nachstehend abgebildete Labradorit steht im Eingangsbereich von Gut Guntrams neben einem Seidenbaum und ist mittlerweile zu einem beliebten Fotomotiv geworden:
Schillernder Labradorit beim Eingang zu Gut Guntrams.
Selbst in der ärgsten Pandemie,
stirbt die Hoffnung niemals nie.
Der Start von Gut Guntrams in den Jahren 2018 und 2019 verlief ermutigend. Die Resonanz bei den Gästen in Medien war ausgezeichnet, die Stimmung gut. Reinhard hatte ein motiviertes Team, das dazu beitrug:

Das Team Gut Guntrams im September 2019
Aber dann kam Anfang 2020 das Corona-Virus und Guntrams musste – wie alle anderen touristischen Betriebe – am 16. März dieses Jahres zusperren. Noch am 11. März hatte die Kronenzeitung von den „Salzzitronen aus Eigenbau“ berichtet und dass sich Gut Guntrams nach der Winterpause wieder zurück meldet. Wenige Tage später war die Ankündigung obsolet.
Reinhard trug es mit Fassung, ich ärgerte mich über die komplizierten Bestimmungen der Lockdown-Verordnungen, weil unklar blieb, was man als Lokalbetreiber noch tun darf und was nicht.
Nach dem ersten berufsbedingten Schrecken überlegten wir, wie wir die erzwungene Zeit touristischer Untätigkeit sinnvoll nutzen könnten.
Vor dem Ausbruch der Coronakrise war die Errichtung eines „Chlor-Pools“ auf der Umwidmungsfläche nahe den Gartenlofts vorgesehen gewesen. Florian Gebauer und Tom Wittmann hatten schon Pläne gezeichnet. Aber erstens zeigte sich, dass die Auflagen der Bäderhygieneverordnung enorm sein würden und zweitens fanden wir während der Coronakrise trotz intensiver Suche kein Unternehmen, das uns Lieferung und Errichtung zusagte – der Lockdown hatte erstaunlicherweise einen Boom bei privaten Poolanlagen ausgelöst, der die Anbieter offenbar überforderte.
2020:
Naturbadeteich und PV-Anlagen
Daher beschlossen wir die Errichtung eines Naturteichs für die Übernachtungsgäste. Ein Badeteich ohne Chemie passte ohnehin besser zu Gut Guntrams. Selbst für diesen war es mühsam genug, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.
Wir schafften es, die Fertigstellung im August 2020 bei der BH Neunkirchen anzuzeigen. Erlaubt wurden „höchstens sechs Badegäste gleichzeitig“. Die den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Badeordnung ist dem nachstehenden Link zu entnehmen . . . (damit sich jeder eine Meinung über die Bürokratie in unserem Land bilden kann).
BadeordnungDennoch – der neue Badeteich war wunderschön, wie das herbstliche Foto kurz nach der Fertigstellung zeigt:

Der Badeteich auf Gut Guntrams im Oktober 2020,
kurz nach der Fertigstellung.

Die Holzterrasse wurde mit Designermöbeln von Kenneth Cobonpue gestattet. Kenneth Cobonpue ist ein philippinischer Industriedesigner, der für seine einzigartigen Designs bekannt ist, die natürliche Materialien durch innovative handgefertigte Produktionsprozesse integrieren.
Im selben Jahr wurde außerdem die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen am Dach des Wirtschaftsgebäudes sowie der Villa Tranquillini beauftragt, montiert und mit erheblicher Verzögerung in Betrieb genommen.
Außerdem wurden Hecken aus Efeu und Ölweide gepflanzt, damit die einzelnen Gästeterrassen weniger einsehbar und damit „privater“ wurden als vorher.
2022:
Aus dem alten Hasenstall wird die neue Flora
Vor allem aber startete eine weitere touristische Bauetappe, die schon einige Zeit in unseren Köpfen herum gegeistert war. Es sollten sechs weitere Gästezimmer entstehen, mit Nächtigungspreisen unter denen der Gartenlofts und der Villa Tranquillini.
Die neuen neuen Gästezimmer sind übrigens bis dato das einzige Bauvorhaben, bei dem ein Gebäude abgerissen wurde, in diesem Fall war es der alte Hasenstall, siehe den folgenden Aushub:

Auf diesem Bild ist der künftige Keller eines neuen Gebäudes mit sechs Gästezimmern zu sehen, rechts im Hintergrund die Edelmacherei mit dem Storchennest am Dach, das bis bisher leider noch nicht besiedelt wurde (was bei den vielen Bautätigkeiten vor Ort kein Wunder ist).
Wir hätten bei der Namensgebung für das neue Gebäude auch bei „Hasenstall“ bleiben können. Wir nahmen aber Abstand davon, weil der Name für Übernachtungsgäste zu Irritationen führen hätte können. Humor ist ja heutzutage kaum mehr angesagt, in den Social Media schon gar nicht.
Fest stand hingegen, dass das Architektenbüro Gebauer die Entwurfsplanung machen und Rottensteiner die Bauausführung vor Ort leiten sollte. Reinhard wünschte sich noch einen Keller als zusätzlichen Lagerraum (von dem wir zuvor gedacht hatten, dass wir ihn nicht brauchen würden).
Nachdem der Rohbau für den Keller errichtet war, setzte ein Starkregen ein und dabei stellte sich heraus, dass die Wände im Kellergeschoß undicht waren. Die Sanierung dieses Malheurs sollte uns hitzige Diskussionen und etliche Monate Bauzeit kosten.
Die Planung für die Gästezimmer lief zwar schon seit Frühjahr 2019, auch die baubehördliche Genehmigung lag vor. Anfang März 2020 hatte eine erste Baubesprechung statt gefunden.
Der Bauablauf gestaltete sich während der Coronakrise noch schwieriger als sonst: Einerseits wollten wir die einzelnen Phasen der Lockdowns nutzen, um währenddessen möglichst schnell bauen zu können, andererseits sollte in den Zeiträumen, in denen Gäste übernachten durften, möglichst kein Baulärm zu hören sein.
Das klingt nachvollziehbar, ist aber in der Praxis nicht realisierbar, wenn niemand vorher weiß, wann der nächste Lockdown verfügt wird und wann er endet. Die Baufirmen traf das ähnlich wie uns. Dazu kamen ständig Ausfälle durch Erkrankungen von Mitarbeitern und weitere Verzögerungen durch „Sand im Getriebe der globalen Lieferketten“.
Entscheidend war in dieser Phase, die Zuversicht nicht zu verlieren und an eine Zukunft nach der Pandemie zu denken. Im Rückblick fällt mir auf, dass viele Menschen offenbar die Neigung haben, unangenehme Phasen aus ihrer Erinnerung auszublenden. Wenn mich heute, im Jahr 2023, jemand fragt, von wann bis wann die verschiedenen Lockdowns dauerten, dann weiß ich es nicht mehr. Und: Ich will es auch gar nicht mehr wissen. So gesehen, ist das Vergessen eine wohltuende Eigenschaft.
Im Endeffekt ist maßgeblich, ob und wann die gesteckten Ziele erreicht wurden. Im Falle der sechs Gästezimmer wurde die Fertigstellung des Bauvorhabens am 30. März 2022 angezeigt, am 1. April kamen die ersten Gäste.
Das neue Gästehaus nannten wir Flora. Jedes Zimmer war mit einem großformatigen Bild einer blühenden Pflanze ausgestattet. Ein Zimmer heißt beispielsweise „Lavendel“, das Foto im Zimmer zeigt das Guntramser Lavendelfeld, aufgenommen vom Naturfotografen Bernhard Schubert:
Guntramser Lavendelfeld mit Schmetterling und Gartenlofts im Hintergrund
(Foto: Bernhard Schubert).
Das Sommergeschäft 2022 lief besser als erwartet. Die mediale Resonanz war ebenfalls sehr gut. Der nachfolgende Beitrag in einem Architekturmagazin enthält Fotos und Texte zur Orientierung über die Flora. Weitere Informationen unter www.guntrams11.at und www.artenschatz.at.

Der Naturteich auf Gut Guntrams (Foto von Bernhard Schubert).